Kaiserslautern, 18. Februar 2025. Bei der kostenlosen Diagnose von Datenverlustfällen im Labor der CBL Datenrettung GmbH fallen immer wieder zweifelhafte bis eindeutig gefälschte Festplatten und SSDs auf. Die Kundschaft hatte bei ungewöhnlich billigen Angebote zugeschlagen, aber Schrott, Fälschungen oder falsch deklarierte Ware erhalten. Da man bei minderwertiger Hardware von einem erhöhten Ausfallrisiko ausgehen muss, steigt zugleich das Risiko eines Datenverlusts.
Sind das wirklich SSDs? Das so bezeichnete Gerät eines CBL-Datenrettungskunden war eine Fälschung.
Ein Kunde ließ sich von CBL die Daten einer ausgefallenen 10 TB-Seagate-Exos-Festplatte wiederherstellen. Er hatte die heliumgefüllte Server-Festplatte sehr günstig als refurbished“, also als Gebrauchtware erstanden. Wie lange und intensiv der Datenträger allerdings zuvor genutzt wurde, war verschleiert worden: Das S.M.A.R.T. (Selbstüberwachungssystem des Datenträgers) war auf null Betriebsstunden zurückgesetzt worden. Der Anwender hatte seine Daten also einer Festplatte anvertraut, die möglicherweise jahrelange rund um die Uhr in einem Datenzentrum gelaufen war. War in diesem Fall nur die Haltbarkeit ungewiss, fallen andere Käuferinnen und Käufer auf kriminelle Fälschungen herein:
Hinter der USB-C-Buchse hätte man eine PCIe-SSD erwarten können – stattdessen fand sich hier ein USB-Stick, dessen Ausfall den Betrug aufdeckte.
In einer Samsung nachempfundenen SSD mit angeblich 1 TB Kapazität steckte hinter der USB-C-Schnittstelle eine kleine Platine, die einen USB-2-Anschluss zur Verfügung stellt. In diesem steckte ein 64 GB-USB-Stick. Dieser Betrug stellt sogar noch die Flash-Speicher-Unregelmäßigkeiten in den Schatten, die CBL Datenrettung vergangenes Jahr aufdeckte.
Bei diesem Model ist hinter der USB-C-Buchse eine MicroSD Karte die nur eine Kapazität von 16GB hat verklebt, statt der versprochenen 2 TB M2 SSD.
Weiteres Model mit angeblichen 1TB mit einem 64GB BGA Chip hinter der USB-C-Buchse.
Und noch eine gefälschte 1TB SSD, ebenfalls mit kleiner 8GB MicroSD, also mit viel weniger Speicherplatz als vorgegaukelt. (Übrigens: Es müssten 125 dieser 8GB Karten verbaut sein, um auf 1 TB tatsächlich nutzbaren Speicher zu kommen).
Hier erkennt man das Hauptproblem dieser gefälschten SSDs. Sie haben physisch einen viel kleineren Speicherplatz. Alles was mehr darauf gespeichert wird verschwindet, ohne dass das Betriebssystem Fehler ausgibt.
Vergleich des wirklich verfügbaren (vorhandenen) Speicherplatzes zwischen echter SSD und betrug SSD
Links: Eine echte SSD mit voll nutzbaren 2 TB. Rechts: Eine Fake-SSD, die zwar 2 TB vorgaukelt, aber nur 16 GB real speichern kann. Alles darüber hinaus verschwindet stillschweigend – ohne dass das Betriebssystem Fehler meldet.
„Gebrauchte Datenträger sind immer ein Glücksspiel und wer sich darauf einlässt, sollte umso mehr darauf achten, Sicherheitskopien seiner Daten anzufertigen“, sagt Conrad Heinicke, Geschäftsführer CBL Datenrettung GmbH. „Wir haben selbst unlängst auf Amazon billige externe Festplatten gekauft. Sie waren als Neuware deklariert, es handelte sich allerdings um aufbereitete gebrauchte Hitachi-Festplatten mit neuem Etikett.
„Man nehme eine gebraucht Hitachi-Festplatte, klebe ein Etikett darüber, stecke sie in ein Gehäuse und fertig ist die super günstige Neuware.“ Mit dieser Festplatte hat CBL selbst ein Sonderangebot auf Amazon getestet und die falsche Deklarierung des Produkts aufgedeckt.
Angesichts des Preises hatten wir so etwas erwartet, aber korrekt ist das nicht. Wie wir bei unseren Kunden sehen, kann man mit Hardware-Schnäppchen einige böse Überraschungen erleben. Das beginnt bei solchen falsch deklarierten Refurbished-Artikeln und reicht bis zu dreistem Betrug. Man sagt: ‚Wer billig kauft, kauft zweimal‘ – im Fall von Datenträgern können auch noch die Kosten einer Datenrettung dazu kommen.“
Wer sich mit einem Datenverlust an CBL Datenrettung wendet, geht keinerlei finanzielles Risiko ein: Diagnose und verbindlicher Kostenvoranschlag sind kostenlos und eine Rechnung wird nur bei erfolgreicher Wiederherstellung der benötigten Daten gestellt.
Zertifiziert nach ISO 9001:2015